„Hinschauen, prüfen, vergleichen, zugreifen: Wer kostenfrei interessante Kleidung erwerben wollte, war in Pulheim genau richtig“. So schreibt es Anna-Lisa Komuth am 13. März 2023 für den Kölner Stadtanzeiger. Die nun dritte Kleidertauschparty hat am 10. März im Gemeindesaal der Gnadenkirche stattgefunden. Knapp 70 Frauen verschiedensten Alters haben ihre Kleidung getauscht. Dabei wurden über die Woche davor um die 300 Kleidungsstücke abgegeben. Es war alles dabei: Hosen, Shirts, Jacken, Kleider bis hin zu Schuhen und Accsesoires wie Tüchern und Taschen. Auch von allen Größen war Kleidung zu finden.
Ein Team von acht Frauen hat die Kleidung nach Größen sortiert und kaufhausähnlich auf Tischen und an Kleiderständern drapiert. So war es für die Besucherinnen leicht passende neue Kleidungsstücke zu finden. Unüblich für Kaufhäuser war jedoch die Tatsache, dass nahezu alle Generationen dabei waren. So kam es vor, dass Jugendliche Teile von Seniorinnen in der Hand hielten und andersherum. Die Stimmung war fröhlich. Frauen, die sich vorher noch nicht kannten, berieten sich nun: „Wow, das sitzt wie eine zweite Haut“, „Das sieht super aus“, „Die Farbe schmeichelt dir nicht“, „Schau mal hier, ist das nichts für dich?“. Selbst denen, die nichts neues gefunden haben, wurde ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, wenn jemand ihr Teil in der Hand hielt und dann in die Tasche steckte. Für Getränke und Fingerfood war auch gesorgt, sodass sich fast alle nach erfolgreicher Suche noch Zeit für Gespräche nahmen.
Ziel der Kleidertauschparty ist es den allgemeinen Kleiderkonsum einzudämmen und die Menschen anzuregen, Dinge neu zu verwerten. Nachhaltigkeit wird hier groß geschrieben. Aber was passiert mit den Teilen, die nicht mitgenommen wurden? Diese werden an Kleiderkammern und anderen sozialen Einrichtungen verteilt. So hat jedes Teil am Ende eine Wiederverwendung. Der Überschuss des Abends kommt Frauen im Iran zugute.
Die nächste Kleidertauschparty ist für den Herbst geplant. Ein Termin steht bisher nicht fest, es kann sich aber über den Gemeindebrief oder die Homepage informiert werden.